Sinneslandschaften – eine Interaktive Projektion

Besucher/-innen der Sinneslandschaften im Leipziger Grassi Museum erleben in der Dauerausstellung „Jugendstil bis Gegenwart“ eine interaktive, umlaufende 360°-Projektion, die sie durch eine erstaunliche, sensorische Erfahrung, den Raum immersiv erleben lässt.

Jede Bewegung wird mittels 3D-Kameras erkannt und in konkrete projizierte Gestaltungselemente überführt. So gestalten alle Besucher/innen durch ihre Präsenz und Bewegungen den Raum aktiv mit. Zusätzlich werden außerdem die Besonderheiten historischer Stilrichtungen in Kunst und Design akustisch wie visuell aufgegriffen. So ergeben sich für die Besucher/-innen gänzlich neue Perspektiven und Möglichkeiten der spielerischen Interpretation und inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Sinneslandschaften
Sinneslandschaften

Das Grassi Museum

Das Leipziger Museum für Angewandte Kunst und Design ist eine der bedeutendsten Einrichtungen für Gestaltung in Europa. Die Ausstellungen zeigen Architektur, Design, Fotografie und Kunsthandwerk. Im Rahmen der Dauerausstellung „Vom Jugendstil bis zur Gegenwart“ werden verschiedene Stilepochen künstlerisch inszeniert. Den Abschluss des Rundganges bildet zukunftsweisend die interaktive Rauminstallation „Sinneslandschaften“.

Sinneslandschaften

Funktionsweise

In der Dauerausstellung sind die Besucher/-innen zunächst nur Rezipienten. Mit Betreten des abschließenden Raumes – den Sinneslandschaften – verlassen Sie diese Rolle und werden selbst Teil eines kreativen Prozesses. Das konventionelle Verhältnis von Betrachter/-in und Kunstwerk wird umgekehrt, indem jeder selbst aktiv Farben, Licht, Klang und Raum beeinflussen kann. So erhält jede Bewegung Gewicht und wird signifikant. Alles hat Auswirkung auf die interaktive Projektion und somit die Ausgestaltung der Sinneslandschaften hat.

Sinneslandschaften
Sinneslandschaften

Technische Umsetzung – Entwicklung & Vorgehen

Für die Entwicklung erstellten wir im ersten Schritt ein 3D Abbild des Raumes, sodass die Positionen für spezielle Tracking-Kameras bestimmt werden konnten. Insgesamt ermitteln nun acht Kameras präzise die Position der Besucher/-innen.

Die in der Ausstellung gezeigten Stilepochen, wie das Bauhaus oder den Jugendstil analysierten wir hinsichtlich markanter, grundlegender Gestaltungselemente und nahmen diese Parameter anschließend als Entwicklungsgrundlage unserer Echzeitgrafiken. Mit dem Softwareframework VVVV programmierten wir eine passende Anwendung, welche die Bewegungen der Besucher/-innen interpretiert und in Klang und Animationen übersetzt.

Sinneslandschaften

Eine interdisziplinäre Kooperation

 Das Projekt wurde unter konzeptioneller Leitung von Prof. Axel Buether realisiert. Gemeinsam mit schnellebuntebilder und Ingolf Heinsch entwickelten wir das Tracking, die Echzeit-Animationen und die dazugehörige IT-Infrastruktur. Jacob Korn komponierte einen speziellen Mehrkanal Soundtrack für ein immersives Klangerlebnis. Isabella Kolata entwarf polygonale Ausstellungsmöbel.

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